Tiefe Wasser
Nach meiner heutigen Debatte mit einem besonders argumentresistenten Exemplar der Gattung Teddybärenwerfer kann ich – ich denke für mich endgültig – sagen, dass bei euch Buntlingen Hopfen und Malz verloren ist. Es hat einfach keinen Sinn mit jemandem zu diskutieren, dessen ideologische Scheuklappen sogar noch größer sind als sein aufgeblasenes, linkes Ego.
Ihr seid wie fette, vollgefressene Möwen, die in der Dünung einer ruhigen Meeresbucht dümpeln. Träge geworden von den Abfällen, die die Fischer euch zuwerfen und eure einzige Sorge ist, mit der eigenen Scheiße das Meer nicht zu verpesten.
Alles in Ordnung in eurer bunten, heilen Welt - denkt Ihr. Aber nur, weil ihr die Gefahr nicht sehen könnt, heißt es nicht, dass sie nicht da ist.
Alles in Ordnung in eurer bunten, heilen Welt - denkt Ihr. Aber nur, weil ihr die Gefahr nicht sehen könnt, heißt es nicht, dass sie nicht da ist.
Ihr sitzt satt und zufrieden auf der Oberfläche, lasst euch die Sonne auf die Wänste scheinen und wollt am liebsten von unangenehmen Realitäten nicht belästigt werden.
Aber die Realität lässt sich nicht ausblenden oder negieren – sie ist längst angekommen.
Aber die Realität lässt sich nicht ausblenden oder negieren – sie ist längst angekommen.
Unter der Oberfläche…
Ein großer Schwarm ist in eure ruhige Bucht gekommen. Angelockt vom reichlichen, kostenlosen Futter sind sie zuerst über das Hai-Netz am Eingang der Bucht gesprungen, später haben die Fischer es sogar entfernt, um alle Fische in die Bucht zu lassen.
Aber selbst das kann euch nicht beunruhigen – schließlich haben die Fischer ja versichert, dass man das schaffe.
Und außerdem: Die Bucht zu öffnen, war schließlich alternativlos, wie sie euch wieder und wieder versichert haben - das offene Meer ist viel zu gefährlich für all die kleinen Fischlein…
Und außerdem: Die Bucht zu öffnen, war schließlich alternativlos, wie sie euch wieder und wieder versichert haben - das offene Meer ist viel zu gefährlich für all die kleinen Fischlein…
Und natürlich haben die Fischer recht, wenn sie sagen, dass der Großteil des Schwarmes nur gekommen ist um sich am kostenlosen Futter gütlich zu tun und um sich zu vermehren. In Zukunft soll schließlich der Nachwuchs derer, die noch nicht so lange hier sind, für diejenigen Möwen sorgen, die schon länger hier sind…
Aber nichts ist, wie es scheint. Nur weil Ihr im dunklen, tiefen Wasser nicht seht was dort schwimmt, heißt das natürlich nicht, dass da nichts ist.
Der Schwarm wächst und gedeiht, lautlos. Aber wenn Ihr ganz still haltet, dann könnt Ihr unter euren Füßen spüren, wie er sich bewegt, sich ausdehnt.
Bald wird er stark genug sein um seinen Platz an der Sonne zu fordern, wird sich nicht mehr mit Brosamen begnügen.
Der Schwarm wächst und gedeiht, lautlos. Aber wenn Ihr ganz still haltet, dann könnt Ihr unter euren Füßen spüren, wie er sich bewegt, sich ausdehnt.
Bald wird er stark genug sein um seinen Platz an der Sonne zu fordern, wird sich nicht mehr mit Brosamen begnügen.
Ihr da draußen, feist und vollgefressen, habt noch nicht viel davon mitbekommen – oder wollt nicht verstehen – dass eure Welt sich auflöst. Langsam aber sicher.
Die gemeinen Möwen am Rand der Bucht, die sich in der Brandung abmühen müssen um über die Runden zu kommen, hätten euch sagen können, wie es sich anfühlt. Wie es sich anfühlt, mit den fremden Fischen um sicher geglaubten Lebensraum und Nahrung kämpfen zu müssen.
Die gemeinen Möwen am Rand der Bucht, die sich in der Brandung abmühen müssen um über die Runden zu kommen, hätten euch sagen können, wie es sich anfühlt. Wie es sich anfühlt, mit den fremden Fischen um sicher geglaubten Lebensraum und Nahrung kämpfen zu müssen.
Und von der Angst, gefressen zu werden. Selbst, oder noch schlimmer, die geliebte Familie als Futter für die Raubfische.
Hauen und stechen - aber Ihr habt euer eigenes Möwenvolk als Pöbel beschimpft und sie als abgehängte Wutvögel verspottet.
Hauen und stechen - aber Ihr habt euer eigenes Möwenvolk als Pöbel beschimpft und sie als abgehängte Wutvögel verspottet.
„Unsinn…“ denkt Ihr – eure Fischer haben euch schließlich immer wieder versichert, es kämen nur Fachfische, keine Raubfische.
Aber sie sind längst da, von den Fischern totgeschwiegen tun sie das, was Raubfisch am besten können.
Aber sie sind längst da, von den Fischern totgeschwiegen tun sie das, was Raubfisch am besten können.
Töten und fressen. Und ein Teil des Lebensraumes Bucht zu werden – davon sind sie weit entfernt. Im Gegenteil hassen sie euch vollgefressene Möwen und eure Möwenprobleme, Schlappschwertfische nennen sie euch.
Sie propagieren ihre Lebensform als die einzig wahre, das Raubfischtum als einzig gültige Wahrheit.
Sie propagieren ihre Lebensform als die einzig wahre, das Raubfischtum als einzig gültige Wahrheit.
Und so ziehen sie ihre Bahnen durch die Bucht, noch verborgen und bekehren andere zum Raubfischtum.
Noch sind sie in der Minderheit, aber das wird sich bald schon ändern.
Noch sind sie in der Minderheit, aber das wird sich bald schon ändern.
Aber fürchtet euch nicht, meine speckigen Gutmöwen.
Nicht alle sind wie Ihr. Es gibt sie noch, die echten Möwen, die einstehen für das Möwenvolk, aufrecht und stolz. Und wir tun, was Möwen schon immer am besten konnten: Wir scheißen auf die Fischer, wir scheißen auf ihre Almosen, die von Rechts wegen ohnehin und gehören. Wir jagen unseren Fisch wieder selbst, schicken die Fischerbrut zur Hölle, holen uns unsere Bucht zurück!
Nicht alle sind wie Ihr. Es gibt sie noch, die echten Möwen, die einstehen für das Möwenvolk, aufrecht und stolz. Und wir tun, was Möwen schon immer am besten konnten: Wir scheißen auf die Fischer, wir scheißen auf ihre Almosen, die von Rechts wegen ohnehin und gehören. Wir jagen unseren Fisch wieder selbst, schicken die Fischerbrut zur Hölle, holen uns unsere Bucht zurück!
Und die Raubfische - die fressen wir auch
Markus Kink
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