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In PC we trust

Regensburg ist bunt!

In PC we Trust

Zugegebenermaßen:
Dass ich ausgerechnet Regensburg ausgesucht habe, liegt daran, dass ich dienstlich oft dort bin und es daher sehr gut kenne. Ich vermute, es ist in den allermeisten Städten so.
Egal wo man in Regensburg zum Essen geht - Studentenkneipe oder gehobene Gastronomie spielt dabei keine Rolle - wird man bereits an der Eingangstür von einem Aufkleber begüßt:
"Rassisten werden hier nicht bedient!"...
"Puh", denke ich, als mich der Außendienst wieder einmal zur Mittagszeit nach Regensburg führt, "Gott sei Dank bin ich ja keiner" und folge meinem knurrenden Magen in ein belebtes Cafè
(später stellt sich dann heraus: ich bin doch einer! Man lernt nie aus...).
Ich bin jetzt aber doch neugierig auf diese Aufkleber-Aktion geworden.
Nachdem ich schon mehrmals hier gewesen bin, wage ich es, den mir bekannten Wirt sehr vorsichtig in ein diesbezügliches Gespräch zu verwickeln.
(Anmerkung für mein Tagebuch:
Vorsicht bei Gesprächen mit Männern, die im Juni Wollmützen tragen, besonders in Kombination mit Dreadlocks)
(Anmerkung 2: beim nächsten Mal sicherheitshalber hinterlassen, wo ich hingehe. Sehr viel alte Gemäuer, Donau sehr nah)
Schnell stellt sich heraus, dass er einer der Mitinitiatoren der Aktion ist und geschmeichelt von soviel Interesse verrät er mir auch, dass die Aktion so erfolgreich ist, dass auch in anderen Städten Nachahmer findet:
www.keinebedienungfuernazis.de - macht euch selbst ein Bild.
Im Verlauf des Gespräches erkennt er großen Missionierungsbedarf bei mir.
Zu einschlägig wohl mein konservativ-konspiratives Erscheinungsbild (Anzug, mittleres Alter, kurze Haare und - im studentischen Regensburg hochgradig verdächtig: keine Mütze, kein leichter Potgeruch an meiner Kleidung)
Und so lasse ich eine ideologische Moralpredigt über mich ergehen, in der er seine Definition von Rassismus und seine Vorstellung vom Wesen eines Nazis zum Besten gibt.
Er redet sich so sehr in Rage, dass er mir sogar geplante Projekte seines Aktionsbündnis verrät:
"Kein Blut für Nazis" (die Notaufnahmen der Krankenhäuser) und "Schnackseln gegen Rechts" (in Anlehnung an ein Berliner Antifaprojekt)
Als er in seinem Monolog bei den faschistischen Organisationen CSU und CDU anlangt, wage ich den zaghaften Einwurf, es handle sich doch schließlich um demokratische Parteien.
Ein Fehler, ein schwerer Fehler.
Ein Fehler, dessen Tragweite ich nur mit dem Aufbrechen der mütterlichen Plätzchendosen vor Weihnachten vergleichen kann.
Alle Gespräche im Raum verstummen.
Mein rasch durch den Raum schweifender Blick verrät mir zweierlei:
Zum einen sind alle Blicke auf mich gerichtet.
Zum anderen bin ich der einzige im Raum, der keine Wollmütze trägt.
Während mich der Inhaber mit sich überschlagenden Stimme als Drecksnazi und Rassistenschwein beschimpft, prüfe ich meine Möglichkeiten:
Kämpfen?
Meine letzte Bierzeltschlägerei liegt mehr als 20 Jahre zurück und - da muss ich meiner Frau wohl oder übel Recht geben - seit ich nicht mehr rauche, bin ich ein wenig aus dem Leim gegangen.
Flüchten?
Scheidet leider aus den gleichen Gründen aus.
Hilfe holen?
Während ich noch auf die Empfangsbalken meines Handys schiele, entbinden mich kräftige Hände, die mich am Kragen packen, von der Notwendigkeit einer Entscheidung.
Unter Beschimpfungen werde ich unsanft vor die Tür gesetzt und noch während ich mir den Staub vom Anzug klopfe und das Blut aus dem Gesicht wische, freue ich mich über meinen Etappensieg über diese Antifabrut:
Sie haben vergessen, mich abzukassieren!
Ein Tagesgericht und ein kleiner Spezi
machen zusammen 8 Euro!
Das nächste Mal zum Edelitaliener.
Markus Kink
Ein (halbwegs ernstgemeinter) Nachtrag:
Dass die Linken und die Antifa ausgerechnet in den Universitätsstädten wie Regensburg oder Passau so stark sind, macht mir Hoffnung:
Es handelt sich um studentische Jugendsünden, die hoffentlich mit dem ersten Job und der Familiengründung verfliegen.
Sie tun es aus dem gleichen Grund, aus dem Sascha Hehn einst Pornos drehte:
Sie sind jung und brauchen das Geld....

Kommentare

  1. Im Jahr 1990, genau am 26. Oktober, hat mich mein Chefredakteur bei der damaligen Computerzeitung eingestellt, was mir bis zur Ruhephase meiner Altersteilzeit 2011 einen anstrengenden, aber recht erfolgreichen und lukrativen Arbeitsplatz garantiert hat. Gestern schreibt dieser Mann bei Facebook:

    "Gutes Blog, aber das Problem ist: Man kann Fakten sammeln wie blöde, man kann Belege sammeln, man kann Links veröffentlichen, man kann fundierte Meinungen veröfentlichen - und dann kommt ein links-grün-feministischer Gutmensch und antwortet nicht etwa (was ja Arbeit machen würde), sondern pappt einfach einen passenden Aufkleber drauf: "Populist", "Rassist", "Sexist", "Nazi" sind die beliebtesten und am häufigsten verwendeten Aufkleber.

    Was gestern noch Meinungsfreiheit war, wird von diesen Leuten verstanden als "Freiheit von Meinung", nämlich von abweichenden Meinungen, die das eigene Wohlbefinden stören könnten.

    Wo gestern noch Diskurs war, gibt es heute nur noch das Niederbrüllen anderer Meinungen. Wenn das nicht reicht, brennen auch schon mal Privatautos.

    Wo es gestern noch als Ideal der Aufklärung hieß "Ich habe eine völlig andere Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben geben, damit sie Ihre sagen können!" heißt es heute bei Gutmenschen, Antifa und Feministinnen im Gleichklang: "Wir sind im Besitz der absoluten Wahrheit. Wir sind die Progressiven. Alle anderen sind Nazis und Rassisten! Unsere zarten Gefühle sind wichtiger als Recht, Gesetz und das Überleben von Nationen. Es ist besser, wenn Europa vor die Hunde geht, als wenn irgendein Blödmann uns - Allah bewahre uns davor! - als Rassisten bezeichnet!""

    Auch Deine Arbeit, Markus, hat er darauf von mir bekommen, mit dem Kommentar: Als einzige Antwort derzeit bleibt fast nur Satire. Mein Chef von 1990 heißt Volker Everts.

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